Al Adiyat Senaja



Senaja war die letzte Tochter ihrer Mutter Siracca von Inshass, die bei uns geboren wurde, bevor ihre Mutter uns in Richtung Dänemark zu Calbar Arabians verliess.
In zwölf aufeinander folgenden Zuchtjahren hatte uns Siracca, Vollschwester der ANC-Championesse Masirrah und der österreichischen Nationalchampionesse Silhouette zwölf gute bis überragende Fohlen geschenkt.
Senaja hatte einen etwas schweren Start ins Leben, denn sie erkrankte im Alter von wenigen Wochen an Rhodococcus Equi.
An dieser gefürchteten, lungenabszessbildenden Fohlenkrankheit war uns im Vorjahr eine Santandertochter jämmerlich in der tierärztlichen Hochschule Hannover eingegangen.
Wir waren jedoch geschärft, die Symptome nun, anders als im Jahr zuvor, zu kennen und in der Lage, schnellstens zu handeln.
So gelang es, sie daheim binnen 6 anstrengender Wochen mit einer, inzwischen gottseidank gewechselten, Tierarztcrew wieder auf den Damm zu bringen.
Im Alter von fünf Jahren wechselte die Stute, frisch angeritten, den Besitzer und verbrachte vier Jahre als Reitpferd.
Im September 2010 hatte ich das Glück, sie zurückerwerben zu können.
Eine Stute für den jungen Gazal al Shaqab-Sohn Gazwan al Nasser hatte ich gesucht.
Was für ein wunderbarer Umstand, ausgerechnet eine aus der bewährten eigenen Mutterlinie zu finden!
Senajas erste Tochter, Al Adiyat Sirrah, ist mehr als würdig, diese Linie bei uns fortzusetzen.
Als Mutterstute hätte man keine Unkompliziertere finden können, die der Familie eigenen,
überragenden Bewegungen gibt sie offenkundig genauso weiter wie ihre Harmonie in der Gesamterscheinung, ein ordentliches Fundament und ausserordentlich menschenzugewandtes Wesen.
Als Dressurpferd erweist sie sich hoch begabt.
Ehrgeizig und begeistert erlernt sie auch schwere Lektionen, sitzt sich überdies wie ein Wolkenkissen und reagiert arabertypisch feinfühlig bereits auf "gedachte" Hilfengebung.
Bisweilen denkt sie, und auch das ist eben typisch, übereifrig einen Tick zu schnell.
Gewiss kein Pferd für unreife hibbelige Reiter. Sie zwingt zu Gelassenheit und Disziplin.
Bringt man das jedoch mit in den Sattel, ist sie ein Offenbarung und man kann sich an Sternstunden freuen.